13.12.2019 - alternatives Dorfentwicklungskonzept

Änderungsantrag zum TOP 6 der Gemeindevertretersitzung am 13.12.2019

Beschlussvorschlag

Die Gemeindevertretung beauftragt den Gemeindevorstand, bis April 2020 die Evaluierung eines ganzheitlichen Konzepts in der Größenordnung von etwa 50 Wohneinheiten in Dörnberg, welches neben der Neuausweisung von unbebauten Innen- und Aussenflächen, alternative Ansätze zur Innenraumentwicklung (Dachausbau, Aufwertung von Bestandsbebauung, Zuschüsse) beinhaltet. Hierbei sollten ferner neben der weiteren Analyse der Bedarfsstruktur auch Kriterien wie Betreiberkonzept und architektonische Leitlinien berücksichtigt werden. Da die Natur in und um Dörnberg ein wichtiges (Wirtschafts-)Gut ist, ist bei allen diesbezüglichen Planungen auf einen möglichen Rückgriff auf §13b BauGB zu verzichten, und dabei Außenbereichsflächen möglichst nachrangig (<50% Flächenanteil) einzubeziehen. Um eine mögliche Vorfestlegung auf bestimmte Flächen zu vermeiden, ist des Weiteren auf planungsabsichernde Maßnahmen wie Grundstückserwerb vor April 2020 zu verzichten.

Begründung

 

Die WGH sieht – im Einklang mit dem vorgelegten Konzept Wohnen der Gemeinde Habichtswald - grundsätzlich den Bedarf zur Schaffung von zusätzlichen Wohnraum um die Einwohnerzahl langfristig abzusichern und so wichtige gemeindliche Funktionen nachhaltig sicherzustellen. Das von der SPD vorgestellte Konzept zur Einleitung des Bauleitplanverfahren ist allerdings völlig übereilt und überdimensioniert mit Platz für etwa 400 Einwohnern (bei 2 Bewohnern pro Wohneinheit und 35 Wohnheiten pro Hektar gem. Empfehlung des Zweckverband Raum Kassel) und führt zu einem Flächenfraß von sechs Fußballfeldern allein im Außenbereich.

Das Hauptaugenmerk sollte ganz klar auf der Möglichkeit einer Wohnraumschaffung im Innenbereich liegen. Derzeit arbeiten wir an einer Quote von einem neuen, größeren Siedlungsgebiet alle zwei Jahre- die Flächeninanspruchnahme von neuen Gewerbeansiedlungen nicht mit eingerechnet. Dieser schnelle Anstieg an Familienzuzug bedingt einen Peak bei dem Bedarf an Kindergartenplätzen, welche dann, neu gechaffen in dieser Grö0ßenordnung durch neue Siedlungsgebiete wieder künstlich oben gehalten werden muss. Denn nach spätestens ca. 10 Jahren sind alle Kindergartenkinder einer zugezogenen Familie schulreif. Sinnvoller wäre an dieser Stelle eine langsame, sukzessive Entwicklung anzustreben, mit einem stetigen Zuzug an Familien, ohne dass dieser Peak erzeugt wird.

 

Des Weiteren haben wir in Habichtswald noch das Glück, dass mehrere Landwirte ihren Lebensunterhalt hier verdienen können. Jeder weitere  Flächenverbrauch im Ausbereich- und das betrifft nicht nur die Ackerflächen - beschneidet die Landwirte in ihrer Existenzgrundlage und Vielfältigkeit. Denn diese Vielfältigkeit der Bewirtschaftungsformen (Schafweiden, Mutterkuhwiesen, Blühflächen, Magerwiesen, diverse Ackerkulturen, etc. ) tragen in ihrer Gesamtheit zu dem Landschaftsbild bei, welches wir alle an Habichtswald lieben und zu schätzen wissen



 
 
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