Die Einrichtung von Schwimmkursen wird zunächst "ordentlich" geprüft statt pragmatisch ein kostenloses Angebot auf die Beine zu stellen.

Zur Erinnerung: Bereits am 06.04.2021 reichte die WGH einen Antrag ein, dass geprüft werden sollte, inwieweit mit der Öffnung des Habichtswalder Freibads (kostenlose) Schwimmkurse angeboten werden könnten.

Eine überparteiliche Einigung bestand bei dem Thema, dass sich durch Corona elementare Defizite bei der Schwimmbildung von Vor- und Grundschülern abzeichnen werden. Um noch rechtzeitig vor Eröffnung der Freibadsaison ein Ergebnis präsentieren zu können, wurde eine Sondersitzung des Sozial- und Kulturausschusses (SKT) einberufen, zu der auch der Bademeister aus unserem Habichtswalder Freibad eingeladen wurde. Es wurde viel und lange diskutiert. Als Ergebnis ergab sich  folgender Kompromiss, der in der Gemeindevertretung auch einstimmig so beschlossen wurde: 

 

Der Gemeindevorstand wird beauftragt, den Bedarf von Grundschülern und Schulanfängern in Habichtswald zu ermitteln, auf deren Grundlage im Anschluss ein bedarfsorientiertes Angebot gemeinsam mit dem SKT und ggf. weiteren Gremien geschaffen werden soll.

Um die Sache noch irgendwie zu unterstützen verschloss sich die WGH diesem Minimalkonsens nicht, auch wenn er fern von unserem ursprünglichen pragmatischen Ansinnen liegt.

Man kann sich zurecht wundern, warum ein Bedarf abgefragt werden muss. Es ist normal, wenn bei einer zu großen Nachfrage eine Warteliste erstellt werden muss. Für jedes Kind wäre es jedoch ein Erfolg, wenn es in dieser Saison noch schwimmen lernen könnte. Wir fürchten, dass hier eine gute und simple Idee einem sehr bürokratischen Prozedere und einem „Totreden“ zum Opfer fallen wird. Denn bis zur Eröffnung des Freibads sehen wir diese Bedarfsabfrage und die anschließende Umsetzung als leider nicht mehr realisierbar an. Bleibt zu hoffen, dass in dieser Sommersaison überhaupt noch das ein oder andere Kind im Freibad einen Schwimmkurs belegen kann.

macht sich im Sozial, Kultur und Tourismusausschuss weiterhin für eine praktikable und kostengünstige Lösung stark: Gemeindevertreterin Renate Rietze

Unsere Forderung nach kostenlosen Schwimmkursen wurde fraktionsübergreifend leider abgelehnt. Die vorgetragen Gründe sind mannigfaltig und für uns nicht nachvollziehbar:

1. „Da könnte ja jeder kommen, nicht nur „Bedürftige“.

Unserer Ansicht nach würden sich die Kosten hierfür im Rahmen halten (ca. 3.000 Euro), da ja grundsätzlich die Teilnehmerzahl der Kurse begrenzt ist.  Also ist hier nicht von „unüberschaubaren Kosten“ die Rede. Auch die Option, dass Ehrenamtliche die Aktion unterstützen, wurde unserer Meinung nach nicht ausreichend in Betracht gezogen.

2. „Dann kommen am Ende Leute aus Kassel und sonst woher und nehmen Habichtswalder Kindern „ihre“ kostenlose Schwimmkurse weg.”

Auch hier finden wir die Prämisse: „jedes Kind was durch einen Schwimmkurs bei uns schwimmen lernen konnte ist ein Erfolg“ für zielführend. Und sicherlich hätte auch die Möglichkeit bestanden Gutscheine oder ähnliches an Habichtswalder Kinder auszuteilen. Und für das Nachmittagsangebot bei der Jugendarbeit käme auch keiner auf den Gedanken, dass dieses kostenlose Angebot dazu führen könnte, dass unsere Gruppen „überrannt“ werden.

Wir finden nach wie vor, dass man auch mal Dinge wagen muss, um zu neuen Ufern zu kommen. Der Nutzen für unsere Kinder und das positive Image als liebenswerte und fürsorgliche Gemeinde überwiegt den sehr überschau- und kontrollierbaren finanziellen Aufwand deutlich.

Wir werden uns weiterhin in den Ausschüssen dafür einsetzen, dass jetzt schnell ein passendes Angebot auf die Beine gestellt werden - ggfs. zu vergünstigten Konditionen.


 
 
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